Warum trainieren wir
Aus Medienberichten, Zitaten, Studien, Statistiken und dem Berufsalltag wissen wir, dass bei der täglichen Behandlung und Betreuung von Patienten immer wieder Komplikationen und Zwischenfälle auftreten. Für rund 70% dieser Situationen sind jedoch nicht mangelndes medizinisches Fachwissen oder praktische Fertigkeiten verantwortlich, sondern Aspekte aus dem Bereich der Human Factors.
Jede/r medizinische Mitarbeitende, unabhängig von Erfahrung und Hierarchiestufe, kann sich ungünstig verhalten oder eine ungünstige Entscheidung treffen. Folge dessen muss auch die Prävention und das Management dieser Bereiche ein zentraler und routinemässiger Bestandteil im Wissen und Handeln der Mitarbeitenden sein.
Wir gehen grundsätzlich davon aus, dass alle nach ihrem besten Wissen, Gewissen und Können am Patienten arbeiten. In der Simulation und dem gemeinsamen Debriefing analysieren wir, wie es trotzdem zu kritischen Situationen und/oder Zwischenfällen kommen kann. Um an diesen Lernthemen effizient arbeiten zu können sind wir bemüht, in den Trainings eine vertrauensvolle und psychologisch sichere Lernumgebung zu schaffen.
Der positive Effekt von Simulationstrainings auf die Patientensicherheit wurde in vielen Studien aufgezeigt. Auch im Hinblick auf ökonomische Aspekte liegen unzählige Daten vor, dass Simulationen und die Implementierung von CRM und NTS im Klinikalltag einen positiven Effekt auf die Gesamtausgaben ergeben (z.B. Studie von Moffatt et. al).
(Quellen: St. Pierre, Michael, Hofinger, Gesine & Buerschaper, Cornelius: Notfallmanagement. Human Factors und Patientensicherheit in der Akutmedizin. 2. Auflage, Verlag Springer, Berlin Heidelberg 2011 sowie Rall, M, & Lackner, CK. (2010): Crisis Resource Management (CRM). Der Faktor Mensch in der Akutmedizin. – In: Notfall & Rettungsmedizin, 13, 349-356.)